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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Wiesbaden-Schierstein

Einsatz Lärm mindernder Straßenbeläge auf der A66

Antrag zur Sitzung des Ortsbeirats am 18.09.2003

Die Landeshauptstadt Wiesbaden wird gebeten, die Einsatzmöglichkeiten Lärm mindernder Straßenbeläge auf der Bundesautobahn A66 zwischen Schiersteiner Kreuz und Ausfahrt Frauenstein auf der Basis des aktuellen Standes der Technik erneut prüfen zu lassen.

Begründung:

Zum Tagesordnungspunkt 8 der Sitzung am 23.08.2001 (Geschwindigkeitsbeschränkung auf der A 66 im Bereich Wiesbaden-Schierstein) wurde zusätzlich beschlossen, durch die Landeshauptstadt die Möglichkeit prüfen zu lassen, die Fahrbahn zwischen Schiersteiner Kreuz und Ausfahrt Frauenstein mit einem sogenannten „Flüsterasphalt“ zu versehen.

Als Antwort erhielten wir die Kopie eines Schreibens von Herrn Berneiser, Leiter des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen Wiesbaden, an Herrn Oberbürgermeister Diehl. In diesem Brief vom 21.05.2002 wurde beschieden, der „Flüsterbelag“ werde nicht zur Ausführung kommen, weil er unterhaltungsintensiv sowie nicht ausreichend standfest sei und außerdem frühzeitig erneuert werden müsse, da die Lärmreduzierung nicht dauerhaft sei.

Inzwischen liegen neue Informationen zu diesem Thema vor, die im Widerspruch zur Begründung von Herrn Berneiser stehen:

  • Es stimmt, dass die lärmreduzierende Wirkung offenporiger Fahrbahnbeläge im Laufe der Zeit nachlässt, da Reifenabrieb die Poren verstopft. Allerdings wird auch konventioneller Belag wie Gussasphalt im Laufe der Jahre lauter. So liegen die Werte für Flüsterasphalt der ersten Generation (einlagige offenporige Asphaltdeckschichten) nach sechs Jahren immer noch um bis zu 5,4 Dezibel unter den Referenzwerten für Gussasphalt.
  • Inzwischen gibt es zweilagige offenporige Asphaltdeckschichten (TWINLAY), die in Holland und in bayrischen Pilotprojekten seit einigen Jahren mit offenbar guten Ergebnissen im Einsatz sind.

Im Schreiben des Dezernats für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr vom 13.01.2003 mit den Ergebnissen der Lärmmessungen an der A66 wurde unmittelbarer Handlungsbedarf festgestellt. Über diese Feststellung und die damit verbundene Weiterleitung der vorliegenden Ergebnisse an das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung hinaus sind uns leider bislang keine weiteren Aktivitäten bekannt geworden. Da aber im Interesse der Anlieger endlich Bewegung in diese Angelegenheit kommen sollte, bitten wir darum, neben den bereits verabschiedeten Beschlüssen des Ortsbeirats zum Thema Geschwindigkeitsbeschränkung auch die Einsatzmöglichkeiten Lärm mindernder Straßenbelege unter Einbeziehung der neuen Erkenntnisse erneut prüfen zu lassen.


Bemerkungen:

Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Vom zuständigen Amt für Straßen- und Verkehrswesen wurden wir informiert, dass kurzfristig für den Abschnitt zwischen Schiersteiner Kreuz und Ausfahrt Frauenstein keine Sanierungsmaßnahmen geplant sind. Außerdem seien alle offenporigen Asphaltdeckschichten, also auch TWINLAY, für Autobahnen nicht geeignet, da sie keine ausreichende Standfestigkeit besitzen.

Mit Schreiben vom 05.02.2007 wurde uns zusätzlich mitgeteilt, dass sich das Tiefbauamt nach dem Termin der inzwischen in Aussicht gestellten Sanierungsmaßnahmen erkundigen wird.


Erstellt: 25.08.2003, letzte Änderung: 29.11.2007, Autor: W.Richters, © 2000